VfB-Reserve gewinnt "Drecksspiel"

Die Bedingungen waren alles andere als dankbar. Der Ascheplatz auf den Weywiesen wurde von Minute zu Minute durch den Regen immer tiefer, die Beine aller Beteiligten immer schwerer. Und als alle schon mit einem 1:1-Unentschieden gerechnet haben, zirkelte VfB-Neuzugang Christian Schumann mit dem Schlusspfiff einen Freistoß aus rund zwanzig Metern ins Tor der Elfer.



SV 1911 Bottrop - VfB Bottrop II 1:2 (0:0).

Björn Benninghoff belohnte seine starke Leistung mit dem Ausgleichstreffer.
Björn Benninghoff belohnte seine starke Leistung mit dem Ausgleichstreffer.

Am Ende wäre ein Unentschieden wohl das gerechteste Ergebnis, denn der VfB war in der ersten Halbzeit das bessere Team, die Elfer diktiereten weite Teile des zweiten Durchgang. Aber der Reihe nach. Vorweg gab es tragende Säulen wie Renneberg, Teschke, Bakalorz oder Riesner zu ersetzen, alle fielen verletzt aus. Die Abwehrreihe wurde umgebaut und sollte das ganze Spiel über stabil stehen, insgesamt standen fünf Winterneuzugänge in der Startelf. Das Trainerteam Lepori/Teichert erwartete ein Kampfspiel. Im Gegensatz zur Vorwoche zeigte der VfB aber nun von Beginn an die richtige Einstellung. Und der VfB war es auch, der im ersten Durchgang die besseren Chancen hatte. Erst hatte Hussein Kaawar die Führung auf dem Fuß, ehe ihm ein klares Tor aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Weiter ging es nach einem Lattentreffer von Moritz Blasberg, als Kostantinos Lagogiannis den Nachschuss durchaus hätte reinmachen dürfen. Eine weitere gute Chance vergab Blasberg, dessen Schuss links am Tor vorbei ging. Von den Elfern war wenn überhaupt nur was über die Flügel zu sehen, meistens blieben die Aktionen der Hausherren aber ungefährlich.


Erzielte das goldene Tor in der Nachspielzeit: Christian Schumann.
Erzielte das goldene Tor in der Nachspielzeit: Christian Schumann.

Das änderte sich aber im zweiten Durchgnag, denn der VfB verlor völlig den Faden und 1911 machte Dampf. "Das 1:0 für die Elfer hat sich in der Phase einfach abgezeichnet, wir haben unverständlicherweise völlig den Zugriff verloren", erklärt Trainer Alex Teichert. Nach 55. Minuten stand es also 1:0 für die Gastgeber, eine undankbare Situation gerade auf dem schwer bespielbaren Platz. Doch der VfB zeigte Moral. Allen voran Björn Benninghoff, der sich heute Bestnoten verdiente. Nach einer Ecke von Christian Schumann bugsierte er das Leder per Kopf zum 1:1 in die Maschen. "Ein absolutes Tor des Willens. Björn ist heute vorangegangen", freute sich Coach Daniele Lepori. Und nun wollte Benninghoff mehr, ein Schuss aus der Drehung klatschte ein zweites Mal ans Aluminium, diesmal war es der rechte Pfosten. Bei beiden Mannschaft war der Akku mittlerweile leer, das Spiel hatte auf beiden Seiten Körner gekostet und es taten sich große Lücken in der Zentrale auf. Doch keine der Mannschaften konnte das wirklich auspielen, so dass alle schon mit einem Remis gerechnet hatten. Einem Remis, mit dem die Elfer scheinbar gut leben konnten, denn von der Bank der Hausherren war lautstark zu vernehmen, dass der Punkt in einer Minute eingetütet wäre. Da hat man die Rechnung aber ohne Christian Schumann gemacht. Der Linksfuß zirkelte einen Freistoß schön ins untere Eck und der Jubel kannte auf VfB-Seite keine Grenzen. Kurz danach war Schluss und die ersten drei Zähler in 2020 waren eingetütet. "Dreckige Siege sind doch immer wieder am schönsten. Wir konnten heute spielerisch nicht viel erwarten. Wir haben uns einfach tierisch gefreut, dass die Mannschaft auf die Vorwoche eine Reaktion gezeigt hat und sich für eine tolle Moral belohnt hat", resümierte Lepori.

 

VfB Bottrop II: M.Burow, Benninghoff, Acar, Ermek, Schumann, van Bruck (24. Podschadel), Gajda (78. Wilbahn), Blasberg (68. Pommer), Lagogiannis (63. Hiddemann), Röhring, Kaawar.

Tore: 1:0 Aniol (55.), 1:1 Benninghoff (58./Schumann), 1:2 Schumann (90.+2/direkter Freistoß).





Postanschrift

VfB Bottrop 1900 e.V.

Postfach 10 16 30

46216 Bottrop

Partner