Es waren Szenen die man eigentlich nur vom Saisonende kennt. Dass sie bereits am Donnerstagabend Mitte April im Jahnstadion zu sehen waren, ist schlichtweg einer bis dato fast perfekten Saison der VfB-Reserve geschuldet. Die Krönung war dann das Heimspiel gegen die zweite Mannschaft von Sterkrade 06/07. Mit einem 7:0 schoss sich die Lepori-Elf zurück in die A-Liga.
VfB Bottrop II - Sterkrade 06/07 II 7:0 (5:0).
Es war im Vorfeld klar, ein Punkt würde reichen und der VfB würde nach dreijähriger Abstinenz wieder zurück in die Kreisliga A stoßen. Und der VfB war bereits auf alles vorbereitet, sollte es gegen 06/07 klappen, war an alles für ein großartiges Fest gedacht. "Wir wollten unbedingt diesen einen letzten Schritt jetzt gehen und uns vorzeitig belohnen. Belohnen für drei Jahre harter Arbeit und ein Ankämpfen gegen viele Widrigkeiten. Man muss wirklich sagen, dass jetzt wo das Ziel erreicht wurde, ein Stein von unserern Herzen abgefallen ist", freut sich Trainer Lepori über den Erfolg seiner Mannschaft. Und das sein Team den Aufstieg direkt eintüten wollte, daran ließ man auch im Spiel gegen die Sterkrader nicht eine Minute Zweifel. "Wir wollten fokussiert sein, den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Was wir dann zu Beginn gesehen haben, war schon sehr stark, wir waren höchst erfreut über die Umsetzung", so auch ein gut aufgelegter Co-Trainer Martin Renneberg.
Die erste Halbzeit war schon von allen Akteuren gut, der VfB legte nämlich los wie die Feuerwehr. Einen besonderen Sahnetag erwischte aber Florian Röhring, der an allen fünf Treffern im ersten Durchgang beteiligt war. Spielerisch hatte der VfB zwar alles im Griff, die Tore zu Beginn fielen aber fast allesamt nach Standards. Und die wurden messerschaft von Röhring reingebracht. Nach 13. Minuten war die Messe schon gelesen. Drei Mal servierte Röhring, Koczy und Banko (2) waren per Kopf zur Stelle. Auch das 4:0 folgte nach einer Ecke, diesmal wuchtete Teschke das Leder über die Linie, ebenfalls per Kopf. Den Schlusspunkt setzte Röhring selbst, eine schöne Kombiantion über Zander vollendete er stramm. So ging es mit einem 5:0 in die Pause und die Sektflaschen konnten schon mal kalt gestellt werden.
Im zweiten Durchgang ging es ähnlich weiter. Erst traf der eingewechselte Jarzombek den Pfosten, dann bereitete er herausragend das 6:0 durch Sven Ingler vor. Den Schlusspunkt setzte der ebenfalls eingewechselte Adrian Marcinkowski nach tollem Zuspiel von Dominik Meißner. Viele weitere gute Möglichkeiten wurden danach noch vergeben, was dann aber nicht mehr wirklich von Bedeutung war. Von Bedeutung war dagegen der Platzverweis von Dominik Meißner, der erste für einen VfB-Akteur in dieser Saison. "Normalerweise akzeptiere ich keine gelbrote Karten wegen Meckerns, aber was da gepfiffen wurde, war einfach eine bodenlose Frechheit", ärgerte sich Lepori. Und in der Tat, Schiedsrichter Udo Stahl verpfiff ein leichtes Spiel mit zwei fairen Mannschaften und schmiss willkürlich mit Karten um sich. "Es steht 5:0 zur Pause, beide Mannschaften gehen unglaublich fair miteinander um und es werden Karten auf beiden Seiten noch und nöcher verteilt, garniert mit einem respektlosen Auftritt gegenüber allen Beteiligten. Alle werden angeschrien, als ob man zwölf ist oder nicht mehr alle beisammen hätte. Wenn wir über Respekt sprechen, dann bitte aber von beiden Seiten", war Lepori trotz des Erfolges nach dem Spiel aufgebracht. Den Feierlichkeiten sollte dies aber keinen Abbruch tun, eine Sektdusche folgte der nächsten. Noch tief in die Nacht hallte es: "Oh wie ist das schön...".
VfB Bottrop II: Klug, Banko, Teschke, Benninghoff, Meißner, Bakalorz (52. D.Ingler (58. Bartsch)), Haimann (46. Jarzombek), Röhring, Koczy (46. Riesner), S.Ingler, Zander (58. Marcinkowski).
Tore: 1:0 Koczy (3./Röhring), 2:0 Banko (10./Röhring), 3:0 Banko (13./Röhring), 4:0 Teschke (34./Röhring), 5:0 Röhring (38./Zander), 6:0 S.Ingler (53./Jarzombek), 7:0 Marcinkowski (61./Meißner).
Besondere Vorkommnisse: gelbrote Karte für Dominik Meißner (85.).